::.. FPS2 basierte Computer ..::

Da es sich beim FPS2-System um ein Rationalisierungsmittel handelte sind die entstandenen Lösungen in den nachnutzenden Betrieben und Institutionen weitestgehend unbekannt. Folgende auf FPS2-Karten basierende Geräte sind nachweisbar:

Lernsystem für frei programmierbare Steuerungen

Auch Lernsystem 880 oder kurz LS880. Diese Gerät wurde vom Erfinder des FPS2-Systems VEB Funkwerk Erfurt, Abt. Applikation Bauelemente, selbst entwickelt, in geringen Stückzahlen gebaut und den interessierten Endanwendern in Form von Nachnutzungsunterlagen (Konstruktions- und Herstellungsunterlagen) bereitgestellt. Eine ausführliche Beschreibung findet sich in [Kieser/Meder]. Außerdem ist das Lernsystem bei robotron.net aufgeführt, wo auch noch existierende Nachnutzungsunterlagen aufbewahrt sind.

Die Rückverdrahtung hatte fünf Steckplätze mit BL 58polig nach TGL 29331/01 (direkter Steckverbinder). Davon waren 2 Steckplätze für CPU- und Speicherkarte reserviert. Die übrigen drei Steckplätze entsprachen der FPS2-Busspezifikation und konnten mit Karten aus diesem Sortiment bestückt werden.

DUSSEL

DUSSEL ist mein Eigenbauprojekt aus den späten 80er Jahren. Der Name steht für "Das Universelle Software System Erweiterbarer Leistung". Der zugehörige EPROM Programmer wurde dann sinnigerweise DEPP ("DUSSEL EPROM Programmer") genannt.
DUSSEL basiert auf den FPS2-Karten

Der ROM-residente Teil des Betriebssystem wurde bzgl. Eintrittspunkte und RAM-Variablen P8000-konform gestrickt. Somit konnte DUSSEL mit den originalen P8000-UDOS Disketten betrieben werden. Nur nachladbare hardwareabhängige Module (Treiber für Drucker und serielle Rechnerkopplung zum P8000) wurden selbst geschrieben. Das Steuerprogramm für den DEPP wurde in der Hochsprache PLZ/SYS erstellt. Für CP/M bzw. OS/M musste der hardwareabhängige Teil selbst geschrieben werden, da hier im Gegensatz zu UDOS nicht auf die Basistreiber im ROM zurückgegriffen wird, sondern diese Teile beim Booten von den Systemspuren der Systemdiskette geladen werden. Standard CP/M-2.2 Software lief problemlos.
Auf eine eigene Bildschirmansteuerung wurde im DUSSEL verzichtet und statt dessen ein serielles Terminal verwendet. Dazu existierte ein K8912-Umbau mit V.24 Schnittstelle, der eine ADM31 kompatible Software verpasst kriegte, sowie ein Eigenbauterminal aus FPS-Karten, ebenfalls seriell ADM31 kompatibel, Tastatur einer elektronischen Schreibmaschine und als Anzeigegerät ein Robotron Kofferfernseher.

Diskettenkopieranlage

Ende der 80er Jahre erhielt das VEB Kombinat Hauswirtschaftliche Dienstleistungen Erfurt den Auftrag zur Vervielfältigung der Disketten des für den Schuleinsatz produzierten Kleincomputers aus Mühlhausen. Die Diskettenkopieranlage wurde in nebenberuflicher Tätigkeit auf Honorarbasis entwickelt und gebaut.
Hardwarebasis war ein FPS2-Karten basierter Rechner mit 4 Diskettenlaufwerken K5601. Der Rechner wurde mit einer P8000-UDOS Systemdiskette gestartet. Das Programm dc zum Kopieren der Disketten war in PLZ/SYS geschrieben, schleifenintensive Prozeduren auch in Assembler.

Nach Start von dc wurde das Systemlaufwerk 0 mit der Masterdiskette beschickt, in die Laufwerke 1 bis 3 mussten die Rohlinge eingelegt werden. Nach Auswahl des Diskettenformats aus einer vorgegebenen Tabelle und Bestätigung der Beschickungsaktion wurden die drei Disketten für die Kopien simultan formatiert, mit den Daten vom Master beschrieben und kontrollgelesen. Fehlerhafte Kopien wurden angezeigt. Durch Analyse beim Lesen des Masters wurden leere Sektoren bzw. Spuren erkannt und das Schreiben der Kopien optimiert.